Ratgeber Blasenschwäche
Informationen für Betroffene und AngehörigeUnter einer Blasenschwäche, umgangssprachlich auch häufig als schwache Blase bezeichnet, versteht man einen unkontrollierbaren Harnverlust, der für die Betroffenen unangenehm und meist sehr beschämend ist. Es gibt verschiedene Arten der Blasenschwäche, die aus unterschiedlichen Gründen entstehen können. Für die erste Diagnose und anschließende Therapie ist deshalb ein Besuch beim Hausarzt dringend erforderlich, um mögliche Auslösefaktoren minimieren und geeignete Maßnahmen individuell abstimmen zu können. Denn Blasenschwäche ist kein unlösbarer Zustand, mit dem es sich abzufinden gilt: Auch wenn gerade ältere Menschen häufig von der Annahme ausgehen, eine Blasenschwäche sei eine unabwendbare Alterserscheinung, gibt es heute verschiedene Therapieansätze, die Abhilfe schaffen können.
Schätzungen zufolge sind mindestens sechs Millionen Deutsche im Laufe ihres Lebens einmal von einer Blasenschwäche betroffen, bei Menschen über 65 Jahren gar jeder dritte. Aus falscher Scham und Angst vor Verspottung liegt die Dunkelziffer weit höher. Auch wenn es zunächst unangenehm und beschämend ist, eine genaue Diagnose ist wichtig, um für die Behandlung die geeigneten Maßnahmen ergreifen zu können. Deshalb sollte sich der Betroffene an seinen Hausarzt wenden, der ihn höchstwahrscheinlich nach einem kurzem Anamnesegespräch zu einem Urologen überweisen wird. Der Urologe selbst hat umfangreichere Möglichkeiten, den Patienten zu untersuchen und dementsprechend eine fundierte Diagnose zu stellen. Bei Frauen ist zudem häufig der behandelnde Gynäkologe der richtige Ansprechpartner.
Unter einer Blasenschwäche, umgangssprachlich auch häufig als schwache Blase bezeichnet, versteht man einen unkontrollierbaren Harnverlust, der für die Betroffenen unangenehm und meist sehr beschämend ist. Es gibt verschiedene Arten der Blasenschwäche, die aus unterschiedlichen Gründen entstehen können. Für die erste Diagnose und anschließende Therapie ist deshalb ein Besuch beim Hausarzt dringend erforderlich, um mögliche Auslösefaktoren minimieren und geeignete Maßnahmen individuell abstimmen zu können. Denn Blasenschwäche ist kein unlösbarer Zustand, mit dem es sich abzufinden gilt: Auch wenn gerade ältere Menschen häufig von der Annahme ausgehen, eine Blasenschwäche sei eine unabwendbare Alterserscheinung, gibt es heute verschiedene Therapieansätze, die Abhilfe schaffen können.
Obwohl Schätzungen zufolge jeder Dritte ab dem 65. Lebensjahr und zudem fünf von 100 Frauen unter 65 Jahren einmal von einer Blasenschwäche betroffen sind, gilt das Thema Inkontinenz auch heute noch als Tabu. Dies liegt zum einen daran, dass der Begriff Inkontinenz häufig im Zusammenhang mit Alterserscheinungen genannt wird, und auch daran, dass sich generell die wenigsten gerne über ihre Toilettengewohnheiten austauschen.
Und doch lohnt es sich für jeden, ein paar entscheidende Dinge rund um das Thema Blase und Blasenschwäche zu wissen. Denn schließlich ist niemand davor gefeit, im Laufe seines Lebens einmal selbst oder auch unmittelbar in der Familie von einer Blasenschwäche betroffen zu sein.
Was ist eine Blasenschwäche?
Die menschliche Blase ist ein äußerst flexibles und belastbares Organ. In gesundem Zustand kann sie eine Flüssigkeitsmenge von bis zu einem Liter aufnehmen und sich ähnlich eines Luftballons dehnen. Für das Wasserhalten und das anschließende Wasserlassen ist ein diffiziles Zusammenspiel von vegetativem Nervensystem, Blasen- und Schließmuskulatur verantwortlich, was zusätzlich durch die Muskulatur im Beckenbodenbereich unterstützt wird.
Während das Wasserlassen bewusst gesteuert werden kann, erfolgt das Zurückhalten bis zu einer gewissen Urinmenge automatisch. Deshalb kann eine Blasenschwäche auch sehr unterschiedliche Auslösefaktoren haben und sowohl eine Fehlfunktion des Nervensystems als auch eine Schwäche der Muskulatur zugrunde liegen. Generell unterscheiden Urologen, die eine Blasenschwäche fachsprachlich als Harninkontinenz bezeichnen, anhand der Ursachen nach verschiedenen Arten der Blasenschwäche:
Blasenschwäche in Form einer Belastungs- bzw. Stressinkontinenz
Bei dieser häufigen Art der Blasenschwäche, die vor allem bei Frauen weit verbreitet ist, kommt es bereits bei alltäglichen Bewegungen oder Alltagssituationen zu einem unkontrollierten Urinverlust. Dazu gehören beispielsweise Husten, Niesen, Lachen, Treppensteigen oder auch das Heben von Gegenständen. Bei Frauen liegt die Belastungsinkontinenz zudem häufig nach einer Schwangerschaft vor, bei Männern nach einer Operation an der Prostata.
Blasenschwäche in Form einer Dranginkontinenz
Die sogenannte Dranginkontinenz bezeichnet man auch als überaktive Blase. Dabei wird der Betroffene überfallartig von einem starken Harndrang überrascht und hat u. U. nicht mehr die Möglichkeit, rechtzeitig die Toilette zu erreichen. Häufig liegt die Ursache für diese Form der Blasenschwäche in einer Dysfunktion des Blasenmuskels begründet.
Blasenschwäche in Form einer Mischinkontinenz
Mediziner bezeichnen eine Kombination aus Belastungs- und Dranginkontinenz als Mischinkontinenz, von der überwiegend männliche Patienten nach einer Prostataoperation betroffen sind.
Blasenschwäche in Form einer Überlaufinkontinenz
Kommt es bei einer vollen Blase zu einem plötzlichen unkontrollierten Wasserlassen, sprechen Urologen von einer Überlaufinkontinenz. Meist sind eine verstopfte Harnröhre, eine schwache Blasenmuskulatur oder Nervenschäden Ursache für diese Art der Blasenschwäche.
Blasenschwäche in Form neurogener Detrusor-Hyperaktivität (supraspinal)
Patienten mit dieser Art der Blasenschwäche haben das Gefühl dafür verloren, ob und wie zügig sie Wasserlassen sollten. Diese Fehlfunktion ist auf eine Störung der natürlichen Hirnfunktion zurückzuführen.
Blasenschwäche in Form neurogener Detrusor-Hyperaktivität (spinal)
Die neurogene Detrusor-Hyperaktivität (spinal) ist meist eine Begleiterscheinung von Schädigungen des Rückenmarks, die durch Verletzungen oder innere Erkrankungen hervorgerufen werden kann. Auch bei dieser Form der Blasenschwäche leidet der Patient unter nicht kontrollierbarem spontanen Urinverlust.
Blasenschwäche in Form extraurethraler Inkontinenz
Bei dieser schweren Form der Blasenschwäche wird der Urin nicht mehr durch die Harnröhre, sondern durch fehlgebildete Gänge abgeleitet. Fehlbildungen (häufig bei Kindern) oder Fisteln können die Ursache sein.
Blasenschwäche in Form von nächtlichem Einnässen
Nächtliches Einnässen passiert meist kleineren Kindern (fachärztlich: Enuresis) oder älteren Menschen. Der nächtliche Drang zum Wasserlassen, von Medizinern als Nykturie bezeichnet, kann sowohl die Folge von psychischen als auch infektiösen unbehandelten Erkrankungen sein.
Sabrina Mandel