Ratgeber Blasenschwäche
Informationen für Betroffene und AngehörigeHat der behandelnde Arzt seine Diagnose abgeschlossen, sind verschiedene Therapieansätze für die Behandlung einer Blasenschwäche möglich. Bei Frauen bietet sich häufig eine Therapie in Form einer Stärkung der Beckenbodenmuskulatur an, die neben dem positiven Einfluss auf die Blasenfunktion auch den Vorteil einer besseren Haltung mit sich bringen und zudem Rückenproblemen vorbeugen kann.
Der Urologe kann neben weiteren Therapiemaßnahmen zudem spezielle Einlagen verschreiben. Bei einer Blasenschwäche ist es überaus wichtig, dass sich der Betroffene nicht von seiner Krankheit fremdbestimmen lässt, weshalb unsichtbare saugfähige Einlagen dabei helfen können, den Alltag angstfrei und in normaler Form bewältigen zu können.
Therapie einer Blasenschwäche
Viele Betroffene scheuen zunächst vor einem offenen Gespräch mit ihrem behandelnden Arzt. Schließlich sind die Begriffe Blasenschwäche und Inkontinenz vor allem als begleitende Alterserscheinung bekannt, weshalb gerade jüngere Betroffene einer Blasenschwäche versuchen, ihr Problem selbst in den Griff zu bekommen. Doch dies ist zumeist der falsche Weg: Eine Blasenschwäche lässt sich nicht einfach verdrängen und ist ein unliebsamer Begleiter, der häufig immer dann auftaucht, wenn man gerade nicht daran denkt. Im schlimmsten Fall kann eine unbehandelte Blasenschwäche dazu führen, dass die Leidtragenden nicht mehr fähig sind, sich zu konzentrieren und sich aus Scham aus ihrem sozialen Umfeld zurückziehen und sich so unbewusst in die soziale Isolation begeben. Psychische Probleme können die Folge sein.
Inzwischen gibt es jedoch diverse Therapieansätze, die eine Blasenschwäche kontrollierbar machen oder gar vollständig behandeln können. Ein erster Besuch beim Hausarzt ist jedoch ein Muss, um eine Diagnose stellen und die richtige Therapie durchführen zu können. Die Therapie richtet sich dann nach Art und Ursache der Blasenschwäche.
Therapie einer Blasenschwäche mithilfe von Beckenbodentraining
Vor allem bei Frauen liegt die Ursache für eine Blasenschwäche häufig in einer Belastungsinkontinenz. Bei Patientinnen mit starkem Übergewicht steht die Beckenbodenmuskulatur unter einem unverhältnismäßig starken Druck, der sich auch auf den Blasenmuskel auswirken kann. Eine Gewichtsreduktion sowie gezieltes Beckenbodentraining schaffen meist Abhilfe und stärken das Gewebe und die Muskulatur. Dies wird auch bei Frauen nach einer Schwangerschaft empfohlen.
Therapie einer Blasenschwäche mithilfe von Medikamenten
Bei der Diagnose der Dranginkontinenz sowie bei bakteriellen Infektionen schaffen Medikamente Abhilfe. Im Falle der Dranginkontinenz dämmen sogenannte Anticholinergika die Überfunktion des Blasenmuskels ein. Bei Frauen mit einer Belastungsinkontinenz kann nach Absprache mit dem Gynäkologen der Wirkstoff Duloxetin verabreicht werden.
Wie bei anderen Medikamenten auch, sollten sich die Patienten genau an die Dosierungsanweisungen des behandelnden Arztes halten, um möglichen Nebenwirkungen vorzubeugen. Auch das Absetzen des Medikaments ist zuvor mit dem Arzt zu klären, da die meisten Wirkstoffe im Bereich der Inkontinenz-Behandlung ausgeschlichen werden müssen.
Therapie einer Blasenschwäche mithilfe von Verhaltensänderung
Das zur Diagnose einer Blasenschwäche genutzte Miktionsprotokoll kann den Betroffenen auch bei der Therapie helfen: So verschafft ein gewissenhaft geführtes Protokoll dem Einzelnen selbst einen Einblick über sein Verhalten und zeigt mögliche Auslösefaktoren, die eine Blasenschwäche begünstigen können. Ein auf das eigene Verhalten angepasstes Toilettentraining sowie der Verzicht auf blasenreizende Stoffe wie Koffein, scharfe Gewürze und Nikotin sind in vielen Fällen Maßnahmen, die Blasenschwäche sukzessive in den Griff zu bekommen.
Therapie einer Blasenschwäche durch eine Operation
In schwerwiegenden Fällen einer Blasenschwäche kommt auch eine Operation als letzte Möglichkeit der Therapie in Betracht. Eine Stabilisierung des Blasenmuskels durch Einspritzung von z. B. Silikon sowie ein künstlicher Schließmuskel bei Männern oder eine spezielle Schlinge bei weiblichen Patienten sind mögliche Maßnahmen zur Therapie der Blasenschwäche.
Therapie einer Blasenschwäche mit unterstützenden Hilfsmitteln
Ganz gleich, welche Art der Blasenschwäche diagnostiziert wurde, spezielle Inkontinenz-Einlagen verschaffen ein sicheres Gefühl und verhelfen den Betroffenen, sich nahezu unbeschwert im Alltag bewegen zu können.
Sabrina Mandel
Obwohl Schätzungen zufolge jeder Dritte ab dem 65. Lebensjahr und zudem fünf von 100 Frauen unter 65 Jahren einmal von einer Blasenschwäche betroffen sind, gilt das Thema Inkontinenz auch heute noch als Tabu. Dies liegt zum einen daran, dass der Begriff Inkontinenz häufig im Zusammenhang mit Alterserscheinungen genannt wird, und auch daran, dass sich generell die wenigsten gerne über ihre Toilettengewohnheiten austauschen.
Und doch lohnt es sich für jeden, ein paar entscheidende Dinge rund um das Thema Blase und Blasenschwäche zu wissen. Denn schließlich ist niemand davor gefeit, im Laufe seines Lebens einmal selbst oder auch unmittelbar in der Familie von einer Blasenschwäche betroffen zu sein.
Hat der behandelnde Arzt seine Diagnose abgeschlossen, sind verschiedene Therapieansätze für die Behandlung einer Blasenschwäche möglich. Bei Frauen bietet sich häufig eine Therapie in Form einer Stärkung der Beckenbodenmuskulatur an, die neben dem positiven Einfluss auf die Blasenfunktion auch den Vorteil einer besseren Haltung mit sich bringen und zudem Rückenproblemen vorbeugen kann.
Der Urologe kann neben weiteren Therapiemaßnahmen zudem spezielle Einlagen verschreiben. Bei einer Blasenschwäche ist es überaus wichtig, dass sich der Betroffene nicht von seiner Krankheit fremdbestimmen lässt, weshalb unsichtbare saugfähige Einlagen dabei helfen können, den Alltag angstfrei und in normaler Form bewältigen zu können.
Für die Entstehung einer Blasenschwäche können unterschiedliche Faktoren verantwortlich sein. Je nach Ausmaß und auch Geschlecht sind die Gründe häufig in einer Dysfunktion des Blasenmuskels, in einer unterentwickelten Beckenbodenmuskulatur oder auch in einer Störung des vegetativen Nervensystems zu finden. Bei Männern ist die häufigste Ursache eine vorhergegangene Prostataoperation. Meist kann der behandelnde Urologe den Grund für die Entstehung einer Blasenschwäche verhältnismäßig schnell diagnostizieren. Eine medikamentöse Therapie oder auch gezieltes Training der Muskulatur versprechen gute Chancen, die Blasenschwäche schnell einzudämmen oder je nach Art der Blasenschwäche auch zu behandeln.