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Ratgeber Blasenschwäche

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Blasenschwäche
Wissenswertes zu Blasenschwäche

Obwohl Schätzungen zufolge jeder Dritte ab dem 65. Lebensjahr und zudem fünf von 100 Frauen unter 65 Jahren einmal von einer Blasenschwäche betroffen sind, gilt das Thema Inkontinenz auch heute noch als Tabu. Dies liegt zum einen daran, dass der Begriff Inkontinenz häufig im Zusammenhang mit Alterserscheinungen genannt wird, und auch daran, dass sich generell die wenigsten gerne über ihre Toilettengewohnheiten austauschen.

Und doch lohnt es sich für jeden, ein paar entscheidende Dinge rund um das Thema Blase und Blasenschwäche zu wissen. Denn schließlich ist niemand davor gefeit, im Laufe seines Lebens einmal selbst oder auch unmittelbar in der Familie von einer Blasenschwäche betroffen zu sein.

Wissenswertes zu Blasenschwäche

Solange die Blase und der Gang zur Toilette problemlos funktionieren, macht sich kaum jemand Gedanken darüber, wie es wohl ist, wenn irgendwo im komplizierten Zusammenspiel des menschlichen Körpers ein Zahnrädchen seinen Dienst versagt oder nicht richtig funktioniert und daher eine Blasenschwäche entsteht. Auch dass man das richtige Zur-Toilette-Gehen erst lernen musste, gerät im Laufe der Jahre in Vergessenheit und wird den meisten erst wieder bewusst, wenn ein Kind den selbstständigen Gang zur Toilette lernen soll.

Wissenswertes zur Blasenschwäche: Die Kontinenz

Den meisten Menschen ist der Begriff der Inkontinenz als Fachwort für die Blasenschwäche weitestgehend geläufig. Was viele allerdings nicht wissen: Inkontinenz ist die negative Form des Fachwortes Kontinenz, welches die Fähigkeit definiert, den Stuhl oder die Harnflüssigkeit bewusst zurückzuhalten. Die Kontinenz ist keine Fertigkeit, die der Mensch von Geburt an als selbstverständliche Gegebenheit automatisch abrufen kann. Vielmehr muss sie erst im Laufe des Kleinkindalters mühsam erlernt werden.

Wissenswertes zur Blasenschwäche: Die Blasenentzündung

Auch wenn es rein begrifflich leicht zu verwechseln ist und die Symptome zunächst ähnlich erscheinen: Eine Blasenentzündung ist nicht gleich eine Blasenschwäche. Für eine Blasenentzündung sind häufig Viren und Bakterien verantwortlich, die die Blase reizen und das Wasserlassen schmerzhaft werden lassen. Auch hat der Betroffene durch die Blasenentzündung das Gefühl, ständig zur Toilette zu müssen, obwohl er eigentlich keinen Urin abgeben kann. Eine Blasenentzündung lässt sich im Gegensatz zur Blasenschwäche mit Wärme und Antibiotika im Regelfall behandeln.

Wissenswertes zur Blasenschwäche: Die Flüssigkeitszufuhr

Betroffene einer Blasenschwäche gehen häufig davon aus, dass eine Verringerung der täglichen Flüssigkeitszufuhr das Problem an seiner Wurzel packt. Zunächst erscheint es logisch: Weniger Trinken bedeutet weniger Wasserlassen, weniger Wasserlassen eliminiert das Problem der Blasenschwäche. Doch dieses Vorgehen kann zu weiteren Problemen führen: Zu wenig Flüssigkeit schadet der natürlichen Nierenfunktion und kann zudem eine Blasenentzündung hervorrufen, da sich körperfremde Viren und Bakterien in der Blase einnisten und zu einer Infektion führen können. Daher empfehlen Mediziner bei einer Blasenentzündung, viel zu trinken, um die Blase durchgehend durchzuspülen und fremde Erreger auszuscheiden. Leidet man unter einer Blasenschwäche sollte trotzdem weiterhin genug getrunken werden, allerdings sollte man auf reizende Getränke wie Kaffee oder Alkohol weitestgehend verzichten.

Wissenswertes zur Blasenschwäche: Inkontinenzeinlagen

Frauen, die aus Scham nicht mit ihrem Arzt über ihre Blasenschwäche reden möchten, kommen häufig auf die Idee, sich mit einer dickeren Slipeinlage oder einer Binde zu behelfen. Von diesem Vorgehen ist abzuraten: Weder die Slipeinlage noch die Binde sind für eine größere Menge Flüssigkeit geeignet und bleiben deshalb bereits nach ein paar Tröpfchen klarer Urinflüssigkeit nach oben hin feucht. Das ist nicht oft nur unangenehm, sondern fördert auch die Vermehrung von Bakterien, was wiederum zu Infektionen führen kann. Zudem entwickelt sich schnell ein unangenehmer Uringeruch.

Bei einer Blasenschwäche sollte sich jeder Betroffene von dem behandelnden Arzt oder auch in der Apotheke beraten lassen. Inzwischen gibt es eine Vielzahl von funktionalen Einlagen und Einmal-Slips, die nicht nur unter der Kleidung unsichtbar sind, sondern auch die nötige Saugfähigkeit und Geruchlosigkeit gewährleisten.

Sabrina Mandel

 

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Therapie Blasenschwaeche

Hat der behandelnde Arzt seine Diagnose abgeschlossen, sind verschiedene Therapieansätze für die Behandlung einer Blasenschwäche möglich. Bei Frauen bietet sich häufig eine Therapie in Form einer Stärkung der Beckenbodenmuskulatur an, die neben dem positiven Einfluss auf die Blasenfunktion auch den Vorteil einer besseren Haltung mit sich bringen und zudem Rückenproblemen vorbeugen kann.

Der Urologe kann neben weiteren Therapiemaßnahmen zudem spezielle Einlagen verschreiben. Bei einer Blasenschwäche ist es überaus wichtig, dass sich der Betroffene nicht von seiner Krankheit fremdbestimmen lässt, weshalb unsichtbare saugfähige Einlagen dabei helfen können, den Alltag angstfrei und in normaler Form bewältigen zu können.

Für die Entstehung einer Blasenschwäche können unterschiedliche Faktoren verantwortlich sein. Je nach Ausmaß und auch Geschlecht sind die Gründe häufig in einer Dysfunktion des Blasenmuskels, in einer unterentwickelten Beckenbodenmuskulatur oder auch in einer Störung des vegetativen Nervensystems zu finden. Bei Männern ist die häufigste Ursache eine vorhergegangene Prostataoperation. Meist kann der behandelnde Urologe den Grund für die Entstehung einer Blasenschwäche verhältnismäßig schnell diagnostizieren. Eine medikamentöse Therapie oder auch gezieltes Training der Muskulatur versprechen gute Chancen, die Blasenschwäche schnell einzudämmen oder je nach Art der Blasenschwäche auch zu behandeln.

Diagnose Blasenschwaeche

Schätzungen zufolge sind mindestens sechs Millionen Deutsche im Laufe ihres Lebens einmal von einer Blasenschwäche betroffen, bei Menschen über 65 Jahren gar jeder dritte. Aus falscher Scham und Angst vor Verspottung liegt die Dunkelziffer weit höher. Auch wenn es zunächst unangenehm und beschämend ist, eine genaue Diagnose ist wichtig, um für die Behandlung die geeigneten Maßnahmen ergreifen zu können. Deshalb sollte sich der Betroffene an seinen Hausarzt wenden, der ihn höchstwahrscheinlich nach einem kurzem Anamnesegespräch zu einem Urologen überweisen wird. Der Urologe selbst hat umfangreichere Möglichkeiten, den Patienten zu untersuchen und dementsprechend eine fundierte Diagnose zu stellen. Bei Frauen ist zudem häufig der behandelnde Gynäkologe der richtige Ansprechpartner.